Dritter Kongokrieg

Dritter Kongokrieg
Teil von: Kongokrieg
Karte des Konfliktsgebiets Stand Oktober 2022. Detailliertere Karten auf https://kivusecurity.org/map.
Lage der Provinzen Nord- und Süd-Kivu im Kongo. Hier wird ein Großteil des Konflikts ausgetragen

Datum 25. November 2006[1] – 16. Januar 2009[2]
4. April 2012 – 7. November 2013
31. Januar 2015 – heute[3]
Ort Kivu und Ituri im Osten der Demokratischen Republik Kongo.
Ausgang
  • Einstellung der Kämpfe seitens der CNDP
  • Gründung der Bewegung 23. März und Entstehung der Rebellion der M23
  • FARDC-Sieg gegen die CNDP und die M23-Bewegung
  • CNDP wird eine politische Partei in der DR Kongo
  • Friedensabkommen zwischen DR Kongo und M23-Bewegung
  • Wiederaufnahme der Kämpfe seit 2015 zwischen FARDC und FDLR
Konfliktparteien

M27 (seit 2014)
CNDP (2006–2009)
M23 (2012–2013)
Unterstützt von:
Ruanda

FARDC
Regierungsfreundliche Mai-Mai
FDLR (2006–2014)
APCLS (2012–2013)
Nyatura (2012–2014)
MONUSCO
Angola
Simbabwe
Botswana (teilweise)
Unterstützt von:
Frankreich
Belgien
Belarus

FDLR (seit 2014)
APCLS (2013–2016)
RUD-Urunana (seit 2006)
Nyatura (seit 2014)
FNL-Nzabampema (seit 2013)
FNL/Palipehutu (1993–2009, 2010–2013)
FPB (seit 2015)
RED-Tabara (seit 2015)


Nduma défense du Congo-Rénové (seit 2014)
NDC (2008–2017)
Mai Mai Yakutumba (seit 2009)
CNPSC (seit 2017)
Andere regierungsfeindliche Mai-Mai (seit 1996)
Raïa Mutomboki (seit 2005)


ADF
IS-Zentralafrika

Befehlshaber

Laurent Nkunda (CNDP)
Bosco Ntaganda (M23)
Sultani Makenga (M23)
Jean-Marie Runiga (M23)

Joseph Kabila (bis 2019)
Félix Tshisekedi (seit 2019)
Ignace Murwanashyaka (FDLR)
Babacar Gaye (MONUSCO)
Carlos Alberto dos Santos Cruz (MONUSCO)
José Eduardo dos Santos (Angola)
Ian Khama (Botswana)

Sylvestre Mudacumura (FDLR)
Callixte Mbarushimana (FDLR)
Ignace Murwanashyaka (FDLR)
Janvier Buingo Karairi (APCLS)
Agathon Rwasa (FNL/Palipehutu)
Aloys Nzabampema (FNL-Nzabampema)


Guidon Shimiray Mwissa (NDC-R)
Ntabo Ntaberi Sheka (NDC)
William Yakutumba (Mai Mai Yakutumba/CNPSC)
Devos Kagalaba, Salumu Kaseke (Raia Mutomboki)


Truppenstärke

6.000–8.000 (CNDP) 2007
5.500+ (M23) 2012

22.016 MONUSCO-Soldaten

2.000 (FDLR)
1.500 (ACPLS)
3.000 (FNL/Palipehutu)
Hunderte (FNL-Nzabampema)


1.000–1.250 (NDC)
Tausende (Raïa Mutomboki)
10.000 andere Milizionäre

Verluste

233 Tote (CNDP)

17 Tote (MONUSCO)

unbekannt

1,4 Millionen Vertriebene

Der Dritte Kongokrieg (so die im Kongo übliche Bezeichnung,[4] in den internationalen Medien zumeist als Kivu-Krieg oder (ungenau) als Kivu-Konflikt bezeichnet[5]) ist ein mit Unterbrechungen andauernder Bürgerkrieg in der Provinz Nord-Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo).

Während des zweijährigen Krieges in den Jahren von Ende 2006 bis Ende 2008, der mehrmals von längeren Phasen des Waffenstillstands unterbrochen war, kämpften die Tutsi-Rebellen des Nationalkongress zur Verteidigung des Volkes (CNDP) gegen die kongolesischen Regierungsstreitkräfte, die sie der Kooperation mit den Hutu-Milizen der Forces Démocratiques de Libération du Rwanda (FDLR) bezichtigten. Im Januar 2007 und im Januar 2008 wurde jeweils ein Waffenstillstand ausgehandelt, der aber jeweils nur wenige Monate lang hielt. Nach einer Großoffensive eroberte die CNDP im Herbst 2008 mehrere wichtige Städte in der Provinz Nord-Kivu und kündigte an, die Regierung in Kinshasa stürzen zu wollen. Die Kampfhandlungen endeten abrupt im Januar 2009 mit einem Waffenstillstand, als die CNDP nach internen Streitigkeiten einseitig den Krieg für beendet erklärte. Ein dauerhafter Frieden in der Region, die seit 1994 unter einem unübersichtlichen Bürgerkrieg mit dutzenden Fraktionen leidet, kam dabei aber nicht zustande. Im März 2012 gründete sich unter Führung von Bosco Ntaganda und Sultani Makenga die Bewegung 23. März, die als Nachfolger der CNDP-Milizen angesehen wird. 2012/2013 gab es daraufhin wieder 1,5 Jahre lang Kämpfe sowie seit Anfang 2015 durchgehend.

  1. Johnson, S. 159
  2. Johnson, S. 168
  3. 'Scores dead' in Burundi clashes. Abgerufen am 21. Mai 2020.
  4. Johnson, S. 166
  5. Presseberichte zu diesem Thema bezeichnen die Kampfhandlungen üblicherweise als Kivu-Krieg oder Kivu-Konflikt, diese Begriffe werden aber auch allgemein für den gesamten bewaffneten Konflikt im Ostkongo verwendet. Eine eigenständige Bezeichnung für diesen Krieg besteht nicht

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